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Aktuelle Entwicklungen am Energiemarkt

Nach einem Historisch nicht gekannten Hoch haben sich die Preise auf hohem Niveau wieder etwas beruhigt.

Entgegen der Ankündigungen Seitens Gazprom fließt seit der Wartung kein Erdgas mehr durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Laut Angaben des russischen Energiekonzerns sei bei den Wartungsarbeiten ein Ölleck entdeckt worden, welches zunächst repariert werden müsste. Die Großhandelspreise für Erdgas und Strom verteuerten sich jedoch nur kurzfristig. Grund für diese Entwicklung sind die steigenden Füllstände der deutschen, aber auch der europäischen Erdgasspeicher. Ferner wurde angekündigt, dass die Trading Hub Europe zur Erfüllung des letzten Speicherzieles von 95 % zum 01.November Erdgas nicht mehr zu jedem Preis beschaffen soll.


Die EU-Kommission kündigte Pläne an, in den Energiemarkt eingreifen zu wollen, etwa in dem der Preis für russisches Erdgas gedeckelt werden soll. In diesem Rahmen sprach die EU-Kommission nun auch erstmals davon, dass sie sogar für eine vollständige Einstellung russischer Lieferungen gewappnet sei.
 
Am vergangenen Mittwoch stellte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Grundzüge des Notfallplans der EU-Kommission vor. Dieser soll anschließend von den Wirtschaftsministern der Mitgliedstaaten diskutiert werden. Als erstes sollte die EU „kluges Stromsparen“ fördern. Zu diesem Zwecke solle eine Strategie zur Abflachung der Nachfragespitzen erarbeitet werden. Die erarbeiteten Ziele sollen für die Mitgliedstaaten verbindlich festgelegt werden. Ferner nannte von der Leyen die Absicht, ab einer gewissen Grenze die Gewinne von Unternehmen abzuschöpfen, die aktuell Strom zu niedrigen Preisen produzieren. Laut Medienberichten soll die Grenze bei 200 Euro pro Megawattstunde gezogen werden.
 
Abschließend schlägt die Kommissionspräsidentin einen Preisdeckel für russisches Erdgas vor. Wie genau dieser Plan umgesetzt werden soll, steht derweil noch nicht fest. So könnte die EU als gemeinsamer Einkäufer auftreten und den Preis damit drücken, oder aber einen Höchstpreis für russisches Erdgas in Form einer Art Sanktion festschreiben. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte an, als Gegenreaktion sämtliche Erdgaslieferungen einzustellen. Dies würde insbesondere Tschechien und die Slowakei treffen, die weiterhin über die Druschba-Pipeline beliefert werden. Laut Kommission sei die EU allerdings auf einen totalen russischen Erdgas-Boykott vorbereitet.
 
Während schwache Konjunkturdaten aus China auch den Ölpreis vergünstigen, reagiert die OPEC, indem erstmals seit einem Jahr ab Oktober dieses Jahres die Fördermengen gedrosselt werden sollen. Damit reagiert die Organisation auch auf eine sich anbahnende weltweite Rezession.
 
Auch der Börsenpreis für CO2 vergünstigt sich. Grund für den deutlichen Abfall des Preises könnte ein Punkt aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung sein. Demnach wird die eigentlich für den 01. Januar 2023 anvisierte Verteuerung des nationalen CO2-Preises um ein Jahr verschoben.

 

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